Montag, Oktober 30, 2006

Hallo? Wen?

Zuallererst ein kleiner Einschub:
Unglaublich, wie sehr man in unserem politisch so korrekten Deutschland, wo es nicht mal den Begriff "Unterschicht" gibt und sich manche auch schon beim Ausdruck "Nationalmannschaft" an dunklere Zeiten erinnern, mit bösen Witzen gewinnen kann.
Einmal liest man auf einer Geburtstagsparty aus einem 60er-Jahre-Witzebuch Wörtchen wie "Neger" vor und schlagartig ist es still.
Und wenn der Witz zu Ende ist, dann kommt es, dieses typische halb-empörte, halb-dreckige Lachen und das Gefühl, bei etwas Bösem ertappt worden zu sein.
Jetzt könnte man natürlich einige der pööööhsen Witzchen hier aufschreiben, aber wer weiß, wohin das führen kann...

Nun zum eigentlichen Thema (und ein schöner Gruß an die ganzen Mitleser hier: Schreibt mal Comments!)
Halloween steht vor der Tür. Das Fest des Kürbisses und der Slasher-Filme. "Süßes oder Saures", sagen die Kinder in Amerika zu ihren Nachbarn, um Gummibären, Bonbons oder Schokolade abzustauben. Dort ist dieses Fest seit langen Jahren bekannt, es ist Brauchtum geworden. In unseren Breiten leider noch nicht, und so wird so manche alte Dame erstaunt bis pikiert und völlig verständnislos ihre auf Grusel getrimmten Nachbarskinder (8-12 Jahre) ansehen.
Für die ältere Klientel ist Halloween ein Trink- und Tanzanlaß wie so viele andere auch. Und da wir auch noch Karneval feiern, haben die Freunde von Verkleidungen gleich zwei Mal im Jahr die Ehre, sich im Kostüm zu besaufen. (Die Frauen können das immer, im Kostüm betrinken meine ich.)
Zudem bietet das Halloweenfest auch entstellten Personen, seien es durch Bärenangriffe oder Akne, eine Augenklappe oder Segelohren Verunstaltete, mal ungestraft und unangestarrt unter Leute zu gehen und sich für "das geile Kostüm" loben zu lassen.
Alternativ bietet Halloween auch eine passende Gelegenheit, um sich diverse oben erwähnte Slasher-Filme reinzuziehen. Erwähnt seien da einmal die, aus heutiger Sicht, recht lahmen "HALLOWEEN"-Filme um Psycho-Killer Michael Myers, der alljährlich am 31.Oktober aus der Psychiatrie ausbricht, um entfernte Verwandte (vorzugsweise hübsche Mädels) zu meucheln.
Nach dem gleichen Schema (psychisch kranker Schrank von einem Mann jagt im Bikini bekleidete Chicas) funktionieren circa eine Million weitere Filme, erwähnenswert dürfte hier HOUSE OF WAX sein, dessen einzige Eigenständigkeit darin besteht, dass Paris Hilton persönlich auf der Opferliste steht.
Die Internet Movie Database spuckt zum Thema bestimmt noch viel mehr Sachen aus.

Nun ja bis demnächst.

Samstag, Oktober 28, 2006

Where no girl has gone before

Ith. Das ist kein Schreibfehler, das heißt wirklich so. Die (angeblich) nächst- und auf jeden fall furchtbar abgelegene Zivildienstschule für mich und meinesgleichen, also Zivildienstleistende. Im Grunde ist diese Einrichtung eine große Jugendherrberge mit leichtem Unterrichtszwang und Klassenfahrtatmosphäre herrschte, auch wenn einige der Leute über 25 waren,man theoretisch freien Ausgang hatte und sich den Freuden des Alkohol(-ismu-)s hingeben konnte.
Der große menschliche Makel war aber: Es fehlte die entscheidende Hälfte der Menschheit: die Damenwelt. Betrinken, im Zimmer rumgammeln oder Playstation-2-spielen ist ja ganz nett, aber eine Woche mit 70 gleichaltrigen in der einsamen Bergwelt ganz ohne Mädchen ist auch für einen Anti-Weiber-Helden ein wenig öde.
Klar, wer wollte, bzw was loswerden musste, konnte sich auf einen ominösen Parkplatz am Fuße des Berges begeben wo eine geschäftstüchtige Dame gerüchteweise gewisse Dienste im Wohnmobil anbot, aber sonst war da nichts.
Glücklicherweise bot das Schicksal in Form des DFB-Pokals an gleich zwei Abenden in Verbindung mit einem Pro-Evolution-Soccer-Turnier auf der Playstation die neben Bier entscheidende Abwechslung zum geschilderten Dilemma, nämlich Fußball.

Weiter im Reisebericht. Das Essen schwankte zwischen "genießbar (Schnitzel), "lecker" (Tomatensuppe) und "wäääh" (Fischfrikadellen). Das Wetter war recht schön und die Segelflieger kreisten wie Geier über dem Berg. Der Unterricht zum Thema "Neue Kriege" war (danke an "Jan" und "Cem" die sich als einzige beteiligten) trocken, aber wenigstens ein bisschen interessant; bei den Möglichkeiten zur Aufbesserung des Zivigehaltes (manch einer sagt: "Den Staat abzocken") erwachten aber die meisten aus dem Halb- oder Ganzschlaf und notierten fleißig.

Höhepunkt am letzten Tag während der Unterrichtsstunde "Rechte und Pflichten" war der unvermittelte Besuch der anderen Seite des Ufers, jenen die nicht verweigert haben, dafür aber momentan aufgrund von Hamlet-Vergleichen in der Öffentlichkeit stehen: Die Uniformierten Jungs (die überraschenderweise drei nette Mädels dabei hatten) platzten herein und ließen uns alle wie Zivil...naja, ist ja klar.
"Besichtigung" ließ ihr Anführer vermelden. "Feind kennenlernen" vermuteten wir Ununiformierten.

Naja, bald geht wieder das wahre harte Leben los.

Montag, Oktober 16, 2006

Est felix victor.

Offensichtlich liest der Felix hier mit, hat sich meine Kritik zu Herzen genommen und Lukas Podolski seine Chance gegeben. Der Nationalheld hat am Wochenende gezeigt, dass er auch für die Münchner Bayern Fußball spielen kann. Kompliment und man darf mir danken.
Mehr zur T-Com-Bundesliga oder wie sich der Spaß nun nennt (mhh T-Com Bundesliga, hat schon mal jemand gesehen, wer die Bayern mit 20 Mio. im Jahr sponsort Soviel zum fairen Wettbewerb)findet der geneigte Fußballfreund übrigens beim werten Don

Freitag, Oktober 13, 2006

Ich Will Smith sehen

Hab ich doch ohne es zu realisieren mit Ali, Ugur und Mehmet..ähm mit "Ali", "I,Robot" und "Hitch" gleich drei Will-Smith-Blockbuster ausgeliehen. Da wären die aufwendige Biografie in der unser aller liebster Man in Black den Größten aller Zeiten superb und oscarnominiert verkörpert, da wäre der Standart-Science-Fiction-Schund mit dicken Budget in dem Will Smith einen Traditionalisten (in der Zukunft, also er steht auf Sachen von heute) spielt und der in Sachen Product Placement (also Schleichwerbung) nur von James Bond und "Die Insel" übertroffen wird...Zitat: "Converse All Stars, die besten Schuhe die es gibt"...
und als letztes die amüsante Beziehungskomödie "Hitch" in der Smith als Date-Doktor den tollpatschigen Kevin James (DER King of Queens!) mit einer Milliardenerbin verkuppelt.
Und unabsichtlich zeigt sich hier, was für ein vielseitiger, sympathischer und schlichtweg guter Schauspieler Will Smith doch ist. Unsterblich bleibt er mir natürlich auch für sein "Willkommen auf der Erde" aus einem bekannten US-Katastrophenfilm.

Was gibt es noch aus film- und fernsehtechnischer Sicht zu sagen? Lost ist spannend wie eh und je (DANKE an Matthias K.), Jack Bauer hatte Los Angelas nach weiteren 24 Stunden wieder einmal gerettet und unsere Nationalmannschaft die Slowaken aus dem eigenen Stadion geschossen. Hooligans gabs zwar, aber ein bissi Stunk gibts immer und sonst wäre auch langweilig. Man fragt sich nur, wieso für viel Geld in die Slowakei fahren, nur um sich da zu prügeln? Das wäre zu Hause im HInterhof oder im Wohnzimmer mit der Ehefrau viel einfacher und würde weniger Aufsehen erregen^^

Ein Sommermärchen

Es war einmal ein Prinz. Der Prinz war in seinem Lande sehr bekannt, er war zu durch große Turniere unter den Augen von Königin Angela sogar zu einem Volkshelden geworden. Dann und wann streifte er sich eine weiße Kutte über und zeigte wunderbare Heldentaten.
Nur in seiner neuen Heimat im Süden mochte ihn der dortige Herrscher Felix leider gar nicht und verbannte den jungen Prinz von allen fröhlichen Festen mit lustigen Ausreden:

"Der Prinz hat sich unter der Woche so angestrengt, der ist einfach zu müde."
"Für unser Land hat er sich wacker geschlagen, aber es besteht die Gefahr, dass er für den Süden enttäuschen könnte, daher darf er nicht dabeisein."
"Der Holländer und der Barde überzeugen mich mehr."
"Der glückliche Claudio hat extra sein Land verlassen um bei uns dabei zu sein"
"Der Prinz sollte im Regen nicht spielen..."
etc.
Und die Moral von der Geschicht

Dienstag, Oktober 10, 2006

Bomben, Gas und Geld

Kim Jong Il hat wohl die Atombombe.
Schön für ihn, könnte man meinen. Nur ist der gute Mann leider Despot in einem bitterarmen Land und lässt durch solche Aktionen sein Volk hungern. Dann kommt die Uno und sanktioniert die Koreaner dafür und das Leid muss wieder die Bevölkerung tragen.
Dafür hat der Diktator die größte Armee der Welt und jetzt auch die tödlichste Waffe.
Manchmal muss man eben Prioritäten setzen.
Es ist schon traurig, wie nah an der Realität ein Film wie "Team America- World" in manchen Dingen zu sein scheint.
Leider gibt es aber kein wirkliches Team America, was diesen guten Mann mal in seine Schranken verweist. Wo bleiben die Marionetten-Elite-Commandos, wenn man sie braucht?

Was man auch immer braucht, ist Geld. Insbesondere, wenn man Schalke 04 heißt, große Ambitionen hat aber leider nicht den gewünschten und geforderten Erfolg. Mit einem Kuranyi wird man halt nicht Meister, sorry Schalke..jedenfalls: Investitionen wie der Ex-Nationalspieler und Nutella-Werbeträger und viele andere brachten eigentlich nix außer diverse Trainerwechsel. Dass der Verein, zusätzlich belastet durch seine durchaus nette Turnhalle ein paar hundert Millionen Schulden hat, kommt da noch dazu. Doch im Osten leuchtet ein gasbetriebenes Lichtlein auf: Gasprom, seines Zeichens gröter Gaslieferant der Welt und besonders dicke mit Russen-Chef Putin verbunden.
100 Mio wollen die Osteuropäer in den Bergmanns-Klub pumpen. Da wird es bestimmt neue "Klasse-Spieler" geben, Andreas Müller fordert den Champions League-Gewinn und die Arena wird einen roten Stern erhalten.
Wird auch nichts bringen und Millionen Fußball-Fans in ganz Deutschland bereiten schon die Feierlichkeiten zum großen Schalker-Jubiläum 2008 vor.

Feierlichkeiten gab es auch in "Westfalen." Ein 41-Jähriger Krankenpfleger hat den größten deutschen Lottojackpot gewonnen. 35 Millionen Euro. Was ich damit machen würde, hab ich ja schon geschrieben, nur bin ich nur Zivildienstleistender und noch keine 41. Aber meinen Kollegen muss man auf den Zahn fühlen. Vielleicht ist einer von ihnen der ominöse "Westfale", der weiter arbeiten will. In allen NRW-Krankenhäusern wird eine Atmosphäre der Missgunst herrschen: "Hat der Kollege etwa die Millionen gewonnen, und erzählt uns nix davon?" Jede Neuinvestition ("Was schon wieder neues Auto?") wird misstrauisch beäugt werden...und der gute Mann gibt nun Geld aus, was eigentlich ein Gelsenkirchener Vorort-Verein viel mehr gebrauchen könnte.
Geldprobleme hat er nun nicht mehr, genauso wie Kim Jong Il, um eine Brücke zum Anfang zu schlagen und damit diesen Text runder zu gestalten (und abzuschliessen), der auch keine Geldsorgen hat und nie gehabt hat.
Dafür muss er sich wohl langsam um sein Leben, zumindest aber um seine Freiheit sorgen, ebenso wie die Schalker die trotz aller Beteuerung den Russen bestimmt ein bisschen Entscheidungsgewalt mitverkauft haben.

PS: Krankenpfleger sind meiner Erfahrung nach auch Fußball-Fans. Und für 35 Millionen kriegt man schon einen Spieler vom Kaliber Beckham, Ballack oder Deco. Dann bräuchte man kein Russen-Gas und zumindest im Inland wären alle glücklich.

Samstag, Oktober 07, 2006

35 aus 6 aus 49

Aus der Reihe "Was würde ich mit 35 Millionen Euro machen"

Eigentlich sollte man als katholischer, messdienender Kriegsdienstverweigerer ja mit soviel Geld Kranken- und Waisenhäuser bauen, in der Wüste Brunnen bohren lassen oder wenigstens einen Kalender von fußmalenden Künstlern kaufen.
Sollte man.
Was ich tun würde, wenn nächste Woche ein paar Millionen mehr Euro auf der Volksbank landen, wird sich von dieser Utopie ein wenig unterscheiden. Was nützt mir ein Brunnen, wenn ich eine Yacht haben kann? Oder einen Maybach? Oder beides?
Soviel Geld bringt auch Erfolge in allen anderen Lebenslagen und wenn man sich geschickt anstellt, mehr Geld. Und wenn aus den 35 mittels cleverer Geschäfte 100 geworden sind, kann man ja mal auf seine soziale Ader hören.

In diesem Sinne

Das Leben findet einen Weg! Würg

"Das Leben findet einen Weg", pflegte Dr. Malcolm im Jurassic Park zu sagen und sollte, zur Freude des Zuschauers am gepflegten Gemetzel, Recht behalten.
Das gilt aber auch für die Realität. Damit meine ich nicht die trotz schlechtem Wetter und täglicher Vernichtung unbeeindruckten Spinnen, die Tag um Tag den linken Rückspiegel meine Autos zur Basis ihrer Netze machen.
Nein, vielmehr geht hier ein lieber Gruß an unseren Ex-Mieter, der seine (UNSERE!) Wohnung nicht so "besenrein" verließ, wie er behauptet hatte.
Wer jetzt vermutet: "Ohje, Mietwohung dreckig, dazu Überschrift , das wird eklig", der hat den Nagel auf den Kopfe getroffen.
Nunja, Kakerlaken waren es nicht, aber ähnlich eklig. Sie sind klein, sie sind weiß und sie werden mal Fliegen.
Enter Maden
Ja. Diese widerlichsten aller Tierbabys machten es sich im Kühlschrank gemütlich, weil der Herr Mieter leider was in ebendiesem vergessen hatte. Wie da Fliegen ihre Eier reinlegen konnten in das Fleisch...naja, siehe Überschrift. Gammelfleisch quasi in den eigenen vier Wänden, nur verkauft haben wir es noch nicht.
Fotos erspare ich mal, hab auch gar keine davon.