Freitag, September 29, 2006

Wut

Wut ist zuende. Der Fernsehfilm des Jahres, das TV-Ereignis, blablablub.
Was sollte uns der Film zeigen? Es gibt auch böse, gewalttätige Ausländer? Nein, echt jetzt? Und warum? Da gibts keine Antwort. Der "türkische Teufel" (Spiegel Online) Can ("Can bedeutet Seele, weißt du") ist Sohn eines braven Gemüsehändlers, aber er dealt mit Drogen, leitet eine Gang, spricht wie Erkan und Stefan ("ich fick dich, du Hurensohn und deine Schlampe fick ich auch du scheiss rechter Schweinefresser") und prügelt wie ihm die Fäuste gewachsen sind. Sein Opfer: Der einsame Schüler Felix. Trotz aller Drangsaleien, trotz Diebstahl und Prügel in der Schule, bleibt er dem bösen Can wohl aus Angst immer verbunden, verteidigt ihn sogar. Zwischen den beiden entsteht gar eine Art Freundschaft.
Felix' Vater, ein Alt-68er-Professor kann das nicht akzeptieren...er und Can hassen sich aufs Blut...naja
Soweit ist das ja noch nachvollziehbar. Am Ende geht es dann natürlich ins krude, völlig überzogene Hollywood-Ende mit Toten und aus dem kleinen Straßengauner ist ein Geiselgangster geworden...

Was wollte uns der Film jetzt wirklich zeigen? Die vielzitierte Spirale der Gewalt? Das es Leute wie Can gibt, wird wohl jeder wissen. Insofern ist es vielleicht einmal wichtig, auch diese Art der Gewalt zu zeigen. Wer weiß das schon.

Wirklich interressant ist die Diskussionsrunde danach, featuring Sandra Maischberger. Polizei, Zuschauer und Experten erzählen ihre Standpunkte zum Thema Gewalt in der Schule insbesondere im Hinblick auf Menschen wie Can.
Wie der lustige 22-jährige Ex-Knacki mit libanesischem Migrationshintergrund in der Diskussionsrunde danach sagt, Gewalt gehört dazu. Nach 4 Jahren (Jugend-)Gefängnis zögert er dennoch nicht, die Fäuste anzuwenden, falls einer seine Freundin anmacht. Sauber, dem Jungen hat der Knast genützt, auch wenn er sich geläutert gibt.
Dann meldet sich ein Opfer zu Wort, der typische Nerd, schlacksig, große Brille, schiefes Gesicht...wie aus der Feder eines Groschenromans. Es gibt sie also wirklich die Klischees..der türkische Schläger, das Außenseiter-Opfer und und und...

Schuld sucht Frau Maischberger zusammen mit dem NRW-Integrationsminister (was es alles gibt) bei den 68-er Eltern, die ihren Kindern falsche Toleranz beibrachten. Genau, hätten sie ihnen mal lieber Nahkampftechniken beigebracht, das hilft gegen Can und seine Horden mehr.

Wirklich geordnet sind meine Gedanken zu diesem Film nicht, zudem wird eh der Spiegel ein literarisch wertvolle(ere-)s Review der Diskussionsrunde bieten.
Wollte nur anmerken, dass auch ich sogenanntes Bildungsfernsehen gucke

Dort?Mund!

Gut, die gelb-weißen Hemdchen stehen mir nicht, aber sehen sonst ganz gut aus. Was nicht so gut aussieht, ist deren Chancenverwertung. Was insbesondere ein Freiherr von Frei, der die (Unglücks-?)-Zahl dreizehn auf seinem gelben Rücken spazieren trägt, mit seinen Möglichkeiten veranstaltet, treibt Tränen in die Augen. Der sollte sich mal an das Motto eines großen, ebenfalls gelben, Möbelhauses halten: Entdecke die Möglichkeiten. DU FREI!Mach Tor.
Aktuell: Ebi Smolarek(!!!!) trifft für den BVB. 1:0 gegen Hannover...

Naja. Andererseits...wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein. Und das tue ich nicht, weil ich ganz ähnlich wie Herr Frei agiere...ich maße mir nicht an, großes Fußballtalent zu besitzen, aber beim wöchentlichen Hobby-Kicken mit irgendwelchen Leuten von einer Coca-Cola-Werksmannschaft muss man sagen, eine gewisse Übersicht auf dem Platz habe ich schon..ich sehe das Spielgeschehen eben mehr aus der Perspektive nahe des gegnerischen Keepers und lauere auf Befreiungsschläge meiner Mannschaft. Und teilweise (und das leider früher) war das auch ganz erfolgreich. Neuerdings aber nicht. Der ein oder andere Ball kommt an, manchmal krieg ich sogar Scorer-Punkte für Assists (neudeutsch für Torvorlage) aber beim treffen...da hapert es.

Ich war nie ein überragender Techniker wie mein Bruder, ((entweder hat der mehr sportlichen Ehrgeiz oder unsere Eltern (oder der Fußballgott) haben ihm mehr Talent in die Wiege gelegt, was mich ein wenig sauer machen würde)),aber einen gewissen Torriecher gab es schon..naja aber in letzter Zeit eben nicht mehr

Also Herr Frei, wir sind Brüder im Fuße quasi, und ich hoffe, ein Treffer von Ihnen befreit mich auch aus meiner Misere

Freitag, September 22, 2006

"24"- Stunden Bush-Traum

um die geht es in der anderen großen Serie aus Amerika namens "24"...irgendein Bösmann präsentiert einen wahnwitzigen Plan um den Präsidenten zu ermorden, L.A. zu zerstören oder die Welt zu vernichten...da tritt dann Special Agent Jack Bauer auf den Plan und hat 24 Stunden Zeit, das Unheil abzuwenden. Die Serie ist handwerklich extrem gut gemacht und mindestens genauso extrem spannend, wenn auch mit jedem neuen Terrorszenario unglaubwürdiger.
Allerdings trägt die Sendung auch einen dickes Fragezeichen moralischer Art mit sich herum und das betrifft vor allem die Hauptfigur Jack Bauer.
Wie sagt man so schön, der Mann ist eine Waffe. Knallt jede Folge ein halbes Dutzend Islamisten über den Haufen, ohne mit der Wimper zu zucken, überlebt Flugzeugabstürze, ermordet Zeugen(!) in der Geheimdienstzentrale um an die Gangster ranzukommen und ist der fleischgewordene Alptraum jedes Terroristen und auch sonst aller, die ihm im Wege stehen.
Jack Bauers besondere Fähigkeit ist aber nicht sein virtuoser Umgang mit der Knarre, nein, etwas noch viel Amerika-typischeres...Jack ist ausgewiesener Verhör-Experte:

"Jack wir kriegen ihn nie zum Reden"
"Da wäre ich mir nicht so sicher"...so und ähnlich laufen die Dialoge ab, bevor sich Bauer in die Verhörräume begibt und nach bestem Wissen und Gewissen und gegen alle guten Vorsätze auf Teufel komm heraus Leute foltert.
Und solange es Ergebnisse gibt, darf Agent Bauer auch mit der Pistole Löcher in die Wand schiessen, die Opfer würgen, verprügeln oder, bisheriger Gipfel, ihnen den Tod des eigenen Kindes durch Miliziönäre via Webcam vorzugaukeln. Vom Cheffe gibts nur ein freundschaftliches "Halten sie sich zurück, Jack".
Auch der US-Präsident lässt gerne zum bewährten Mittel greifen und holt sich einen ähnlichen Experten wie Bauer in sein Team, um unliebsame Konkurrenten mittels Defibrilator-Therapie auszuhorchen.
Da mag er genauso wie Jack zwar immer wieder beteuern, das nicht tun zu wollen, aber der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel und in den in "24" geschilderten Situationen ist jedes davon Recht. Und so eine Live-Übertragung der Folterung des NSA-Chefs auf den Laptop des Commander in Chief hat ja auch seinen Reiz..sehen wohl auch die Falken-Treuen Macher im Land of the Free so und so zeigt sich, dass wer richtig foltert, am Ende gewinnt.

Dienstag, September 19, 2006

Mein blutiger Job im Krankenhaus

Wie einige vielleicht wissen mache ich meinen Zivildienst ja im Krankenhaus.
Und schon drei Mal floß ganz übel Blut: Beim ersten Mal war eine Kaffeetasse Schuld. Die hatte am oberen Rand eine Macke und beim Spülen schnitt ich mir den Zeigefinger damit auf. Danke!

Zweite Splatter-Einlage fand beim Frühstück-Zubereiten für eine ältere Patientin statt.
Die Kontrahenten waren mein anderer Zeigefinger und eine Packung Marmelade. Diese hatte im Gegensatz zu meinem Körperteil scharfe Kanten und schon wieder traf es sich gut, dass ich sehr nahe bei Notärzten arbeite.

Meine Dritte Verwundung erlebte ich heute, abermals beim Spülen. Ich spülte nichts böses ahnend eine Kaffeetasse, als plötzlich heimtückisch deren Henkel abbrach und mir den linken Daumen aufschnitt. Die Wunde ist einen knappen Zentimeter lang!
Dennoch gehörte der Sieg mir, da die Todes-Tasse danach im Müll landete.

Montag, September 18, 2006

Grüße in die Weite Welt

hier möchte ich noch einmal die Gelegenheit nutzen, um einen großen Vorteil des Internets auszunutzen und an dieser Stelle alle meine Lieben die das Schicksal irgendwo in die Weltgeschichte verschlagen hat zu grüßen.
Da sind besonders die Australische Division zu nennen, die mit der Nina, Catherina, Dorothee und Christina gleich 4 Leute stellt, die mal mit mir Abi gemacht haben..

Dazu kommt noch die Katherina im Lande der Franzosen, Hannah geht nach Dublin und natürlich die Lisa, die gen Litauen abgedüst ist.
Und allen anderen, die sich irgendwo mit Russen, Chinesen oder Amis herumschlagen müssen und die ich von irgendwo kenne, wünsche ich an ihrem jeweiligen Aufenthaltsort auch alles Gute.

Grüße aus der Heimat
von Paul

Verloren. Aber Jack ist da.

Hier kommt wieder ein fröhlicherer Post:
Es geht um der Mystery-Fans liebstes Steckenpferd. Die sogenannte "US-Serien-Sensation" LOST. Der Grundplot schien RTL simpel genug, eine extrem billige Serie namens "Verschollen" zu kreiieren. Aber um dieses Juwel deutscher Trash-Kunst geht es hier heute nicht, sondern um das Original.
Also. Lost. Gruppe von 48 Leuten landet nach desaströsem Flugzeugcrash völlig verloren auf einer Pazifikinsel, die drehortbedingt gewaltig an den Jurassic Park erinnert. Natürlich gibt es in der Gruppe den Exil-Iraker, der sofort verdächtig ist, den fröhlichen Fettsack, die arrogante Zicke, die heiße Schickse, den wunderlichen Naturburschen, die Schwangere, den alleinerziehenden Vater, den Macho-Assi und ein Koreaner-Ehepaar, was leider kein Englisch (bzw in der Synchronisation natürlich kein Deutsch) versteht. Dazu kommt Hobbit Merry, der hier einen Rockstar(!) mimt. Was fehlt? Der Held und was ein echter Held ist, der heißt natürlich Jack und ist Chirurg. Mit Flugzeugtrümmern und Garn näht dieser Traum jeder Schwiegermutter auch die schlimmsten Verletzungen wieder zusammen und zeigt sonst tolle Führungsqualitäten.

Jeder der Abgestürzten hat ein dunkes Geheimnis, die Bandbreite reicht vom Bösen Vater über Drogenmissbrauch bis hin zu Mord und Totschlag. Und langsam wird klar, dass da nicht alles mit rechten Dingen zugeht und möglicherweise der Flugzeugabsturz und die Personenkonstellation nicht nur ein Un- bzw Zufall sind.
Ein mysteriöses Rauchmonster zerfleddert die Leute und reißt Bäume aus, während die armen Teufel rennen wie die Teufel..naja.
Jedenfalls hat davon jetzt die zweite Staffel begonnen und das guck ich nun an...und gleich die ersten Folgen verraten viel mehr, als die gesamte erste Staffel: Es ist nun klar, dass die Insel eine gigantische Testwiese ist und bei weitem nicht so menschenleer, wie anfangs gedacht.

Tjoa, und nun hab ich vergessen worauf ich überhaupt hinaus will...die Sendung ist aber übelst spannend und sehr sehenswert und deswegen verlange ich von meinen Lesern (falls es da wen gibt), dass diese Lost gefälligst angucken so wie ich.

Gute Nacht!

Ich habe einen Freund verloren


Am letzten Donnerstag war es leider soweit. Nach langem Krebsleiden musste mein lieber Hund im Alter von nur sechs Jahren eingeschläfert werden. Der tückische Lymphdrüsenkrebs hat nicht nur an beiden Seiten des Halses des Kleinen die Lymphknoten riesig anschwellen lassen, sodass er Probleme beim Atmen hatte, sondern auch unzählige Metastasen in der Lunge gebildet. Überlebenschancen waren gleich null, deshalb beschlossen wir, ihm eine lange Quälerei zu ersparen. Natürlich haben wir ihm noch einen schönen letzten Tag bereitet, sind lange mit ihm spazieren gegangen und haben ihm unzählige Leckerchen gegeben. Bis zum Schluss war er fröhlich und glücklich bei uns zu sein, wirkte trotz seiner schweren Krankheit immer noch lustig.

Zum Abend kam dann die Tierärztin und hat ihn in seiner vertrauten Umgebung im heimischen Garten schliesslich die Gnadenspritze verpasst. Bis zum Ende blieb ich bei meinem Jimmy. Nun ist er im Garten begraben. Falls es sowas wie einen Hundehimmel gibt, dort ist er bestimmt jetzt.

Klar, er war "nur" ein Hund, aber zu so einem Haustier baut man immer eine Beziehung auf. Der Hund spürt deine Stimmung, tröstet dich, ärgert dich, spielt immer mit dir, mag dich einfach. Darum ist es auch eine sehr traurige Zeit für mich und meine Familie momentan.
Schon allein wenn man nach Hause kommt, bleibt es merkwürdig still. Seit sechs Jahren bellte jeden Mittag mein Hund aus Leibeskräften um mich zu begrüßen, und nun...nichts. Auch sein Gewusel unter dem Esstisch fehlt, dauernd darum bedacht, möglichst schmackhafte Stücke vom Abendessen abzustauben.

Ich habe einen Freund verloren.
Adieu Jimmy!

Einstand

nun ja, hab ich auch ein Blog gebastelt. Vielleicht wird das ja mal eine längerfristige Angelegenheit, ganz im Gegensatz zu meinen in grauer Vorzeit mal erstellten Homepages, die leider recht nichtssagend waren...ob ich auf dieser Plattform allerdings mehr zu sagen habe, steht noch in den Sternen.
Jedenfalls einmal muss man wenigstens den Namen erklären...
LeBLog sieht zuerst einmal Französisch aus. Da uns die westlichen Nachbarn aber selten sehr wohlgesonnen sind und zudem ihre durchaus wohlklingende Sprache eigentlich unsprechbar und noch viel mehr unschreibbar ist, wird mein Internet-Tagebuch (und nichts anderes ist ein Blog doch, oder?) vorerst nicht auf Französisch erscheinen. Stattdessen kann der findige Abiturient und der, der es werden will, im Blogtitel das Wort "Leb-" erkennen. Das steht nicht für Lebkuchen oder Leberwurst, sondern für das Leben. Also schreibe ich ein "Log" übers Leben.

Wer das nicht versteht, Le Blóg klingt französisch und somit sehr intellektuell und gebildet und das ist mir auch Recht.

Hoffe, das wird was

PM